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(Rehkitz)Leben retten

Keine Frage – wer Rehkitze retten will, der muss Frühaufsteher sein. Die Einsätze der Rehkitzrettung Goslar starten meist gegen 4 Uhr morgens an den jeweiligen Wiesen. Die meisten Helfer sind dann schon seit 2.30 Uhr wach.


Doch warum muss man bitte schön so früh aufstehen?

Kurz gesagt – die Rehkitzretter mögen es gerne kalt oder zumindest die Drohnen die dafür eingesetzt werden. Ausgestattet mit einer Wärmebildkamera fliegen die Drohnen, gesteuert vom Piloten, über die Wiesen und suchen nach Rehkitzen und anderen Wildtieren. Hier darf es dann nicht zu warm sein, damit man noch die Wärmequellen (Rehkitze) in der Wiese entdecken kann. Laut einer Statistik sterben jedes Jahr während der Grünmahd ca. 100.000! Wildtiere dem Mähtod. Ein Leid, das hier im Landkreis Goslar, vermieden werden soll. 2017 haben sich die Jägerschaften Goslar und Seesen, das Landvolk Braunschweiger Land und der NABU Kreisgruppe Goslar zusammen getan und gemeinsam das Projekt Rehkitzrettung ins Leben gerufen. Angefangen mit 2 Drohnen konnte man zusehen, wie die Rehkitzrettung Goslar immer weiter wuchs und mittlerweile 6 Drohnen zur Verfügung hat. Seit diesem Jahr ist auch die Drohne der Stadt Goslar dabei.


Nicht immer ist es einfach, alle Anfragen der Landwirte unter einen Hut zu bekommen. 30 bis 40 Anfragen am Tag von Landwirten sind in der Hochsaison keine Seltenheit. Nicht immer können daher alle Landwirte zufrieden gestellt werden. Doch oft kommen diese einem entgegen und verschieben ihren Termin zum Mähen, so das vorab die Wiesen abgeflogen werden können.


Bei der Rehkitzrettung aktiv zu sein, bedeutet Leben retten. Leben retten, das sonst nur wenige Tage andauern würde. Durch den angeborenen Drückinstinkt sind die Rehkitze den Mähmaschinen schutzlos ausgeliefert. Der Einsatz der Drohne ist dabei ihre größte Chance weiter zu leben.


Alle Helfer machen diese Arbeit ehrenamtlich! Sie nehmen Schlafmangel, weite Fahrstrecken und Kosten für das Equipment und Sprit in Kauf, um Rehkitzen ein Start ins Leben zu ermöglichen. Für alle Helfer ist es aber mittlerweile mehr als ehrenamtliche Arbeit. Für viele ist es ein Herzensprojekt!


Vergessen ist der wenige Schlaf oder die Anstrengungen, wenn man ein Rehkitz in der Wiese entdeckt und mit Hilfe von Wäschekörben sichern kann. Manche wehren sich und zappeln wild rum, manche bleiben ganz ruhig und bewegen sich kaum. Doch alle Kitze haben eins gemeinsam – sie wurden gerettet und können hier in unseren Wäldern und auf den Wiesen aufwachsen. Ein Gefühl, das die Rehkitzretter immer weiter antreibt, großes zu vollbringen.




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