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Gemeinsam gegen den Mähtod

Jedes Jahr im Zeitraum von April bis Juli werden tausende Rehkitze und andere Wildtiere von Mähmaschinen bei der Mahd verletzt oder sogar getötet. Durch den angeborenen Drückinstinkt verhält sich das Kitz bei Gefahr ruhig und presst sich ganz nah an den Boden und wartet auf die Rückkehr der Ricke.

 

Da Rehkitze in den ersten Wochen ebenfalls keinen Eigengeruch haben, ist dies eine gute Strategie vor Fressfeinden, wie dem Fuchs. Der Drückinstinkt verliert sich nach den ersten 3 Lebenswochen. Das Rehkitz jedoch verlässt sich weiterhin auf diese Art der Tarnung und bleibt weiterhin bei Gefahr ganz still liegen. Es springt erst auf, wenn die Gefahr bis auf wenige Meter herangekommen ist. Für Fressfeinde noch ausreichend, jedoch nicht für die schnellen Mähmaschinen.

Den Mähmaschinen sind sie so schutzlos ausgeliefert.  

Diesen schrecklichen Tod der vielen Rehkitze und auch von anderen Jungtieren wollen wir im Landkreis Goslar nicht mehr hinnehmen. Im einzigartigen Zusammenschluss von den Jägerschaften im Landkreis Goslar, dem Landvolk Braunschweiger Land und der NABU Kreisgruppe Goslar ziehen wir nun an einem Strang. Mit Hilfe von Drohnen, die mit einer Wärmebildkamera ausgestattet sind, wird in den frühen Morgenstunden oder späten Abendstunden die Wiese abgesucht. Systematisch wird die Drohne vom Drohnenpilot über die Wiese gelenkt; immer ein Auge auf dem Bildschirm der Wärmebildkamera.

Herkömmliche Methoden sind sehr zeitaufwendig und vorallem nicht immer sehr effektiv!

Gerade das Absuchen der Wiesen durch eine Menschenkette raubt dem Landwirt viel Zeit; Zeit die er nicht immer hat. Vorallem muss hierfür auch eine Vielzahl an Helfern parat stehen. Auch das Vergrämen und Verscheuchen der Ricken mit ihren Kitzen klappt nicht immer. Warum also nicht auf die Rehkitzrettung aus der Luft zurück greifen? 

 

Ist ein Kitz in der Wiese ausgemacht, machen sich 2-3 Helfer auf den Weg zum Kitz. Über Funkgerät werden sie dabei vom Drohnenpiloten gelenkt. Das Kitz in der Wiese ausfindig gemacht, wird es zu aller erst mit einer Ohrmarke versehen. Danach wird das Kitz entweder aus der Wiese getragen oder es werden Makierungsstangen gesetzt. So sieht der Landwirt gleich von weiten, an welcher Stelle das Kitz liegt.

 

Auf welche Weise das Kitz gerettet wird, entscheiden die Helfer, mit dem zuständigen Jagdberechtigten, vor Ort. Bei der ganzen Arbeit beachten wir selbstverständlich, dass wir keinen direkten Körperkontakt mit den Tieren haben, damit sie von ihren Muttertieren wieder angenommen werden.

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